Ausstellung von Renée Renard – „Ein Weg wie hundert Leben“

renee-renard-afisEine Ausstellung von Renée Renard wird am Montag, 12. Oktober 2015, um 17 Uhr im Friedrich-Teutsch Begegnungs- und Kulturzentrum im Beisein der Künstlerin eröffnet.

Die Banater Künstlerin Renée Renard verarbeitet in ihrer komplexen Ausstellung (Photographien, Text) ihre eigene Familiengeschichte und zugleich das Schicksal einer Gemeinschaft. Die Betrachter der Ausstellung „Ein Weg wie hundert Leben“ werden eingeladen, nicht nur Informationen aufzunehmen, sondern sich vielmehr auch emotional auf die neugeschöpften und bezugreich in Szene gesetzten Bilder einzulassen.

Deportation ist zugleich Entwurzelung. Das erlebten Großeltern und Urgroßeltern in der Deportation nach Russland, bei der Zwangsumsiedlung ins Bărăgan und im Arbeitslager am Kanal. Es kam zu Trennungen, die nicht geheilt werden konnten.

Renée Renard findet in einer kleinen Holzschachtel mit alten Briefen, Bildern und Dokumenten der Familie nichts Geringeres als Leben und Tod, Liebe und Verzweiflung. Und auch Hoffnung, nämlich das Vertrauen, „dass man nach Hause zurückkehren kann, auch wenn da kein Haus mehr steht“. Das Credo der Künstlerin ist, dass „die Kraft des Glaubens und das Überleben des Geistes einen retten, auch wenn die Geschichte einem scheinbar keine Chance mehr lässt.“

Bilder aus diesem Projekt wurden bisher in Ausstellungen in Rumänien (Temeswar, Jassy, Arad) und bei internationalen Veranstaltungen gezeigt (Rignac in Frankreich, Evora in Portugal, Madrid und den Kanarischen Inseln in Spanien, Klaipeda in Litauen, Lousã und Candal in Portugal, Denton in Texas/USA, Thessaloniki in Griechenland).

Das gesamte Projekt wurde 2013 in Temeswar, 2014 beim Friedensfestival Sarajevo in Bosnien und Herzegowina und im März 2015 im Stefan-Jäger-Museum in Hatzfeld (Jimbolia) ausgestellt.

Im Teutsch-Haus in Hermannstadt ist die Ausstellung vom 12. Oktober 2015 zum 15 Januar 2016 zu sehen (Mo.-Fr. 10-17 Uhr; geschlossen an Feiertagen). Der Eintritt ist frei.

Die Aussstellung findet im 70. Gedenkjahr an die Russlanddeportation der Deutschen aus Rumänien statt.